Name | Ekkehard Zeidler |
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Position | Angriff |
Geburtstag | * 28.02.1939 in Bockwitz |
Zeit bei Vorwärts | 12/1958 - 04/1964 |
Anzahl Spiele | 110 |
Anzahl Tore | 39 |
Vereine vor Vorwärts | SG Stahl Lauchhammer-Ost (06/1948 - 10/1950), BSG Stahl Lauchhammer-Ost (10/1950 - 06/1952), BSG Aktivist Lauchhammer-Ost (07/1952 - 03/1954), BSG Motor Lauchhammer-Ost (03/1954 - 11/1958) |
Vereine nach Vorwärts | BSG Energie Cottbus (05/1964 - 06/1970), BSG Fortschritt Cottbus (07/1970 - 06/1972) Als Trainer: ASK Vorwärts Cottbus Jugend (05/1961 -, Trainer), SG Sielow (ca. 1963, Trainer), BSG Fortschritt Cottbus (07/1970 - 06/1973, Trainer), ASG Vorwärts Cottbus II (07/1973 - 06/1974, Trainer), ASG Vorwärts Kamenz (07/1974 - 06/1975, Trainer), BSG Fortschritt Cottbus (07/1975 - 06/1978, Trainer), BSG Turbine Vetschau AK19 (09/1978 - 06/1979, Trainer), BSG Turbine Vetschau (07/1979 - 06/1986, Trainer), TSG Lübbenau (07/1986 - 06/1987, Trainer), BSG Turbine Vetschau (09/1989 - 06/1990, Trainer), SpVgg Blau-Weiß 90 Vetschau (07/1990 - 06/1995, Trainer), FSV Glückauf Brieske-Senftenberg (09/1995 - 02/1997, Trainer), SC Spremberg (02/1997 - 06/2000, Trainer), Fußballkreis Spreewald (07/1999 - 06/2014, Stützpunkttrainer), SV Fichte Kunersdorf (07/2000 - 02/2001, Trainer), Fußballlandesverband Brandenburg (07/2000 - 06/2014, Mitglied FLB-Lehrstab), FC Energie Cottbus U7 (07/2008 - 06/2009, Trainer) |
Saisonstatistik
Saison | Wettbewerb | Spiele | Tore |
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1959 | II.DDR-Liga | 15 | 5 |
1959 | Aufstiegsrunde 1.DDR-Liga | 4 | 1 |
1959 | FDGB-Pokal | 1 | 1 |
1960 | 1.DDR-Liga | 25 | 9 |
1960 | FDGB-Pokal | 1 | 0 |
1961/62 | 1.DDR-Liga | 33 | 14 |
1962/63 | 1.DDR-Liga | 24 | 9 |
1963/64 | DDR-Liga | 7 | 0 |
Biographie
Ekkehard Zeidler war von 1964 bis 1970 für unseren Verein am Ball. Er kam zum Saisonende 1963/64 von Stadtrivale ASG Vorwärts Cottbus, für die er über 100 Spiele und fast 40 Tore geschossen sowie den Aufstieg in die DDR-Liga mitgetragen hatte. Zeidler gehörte nach dem Wechsel auch zum ersten Kader des SC Cottbus und sollte sich beim neuen Verein ebenso stark einfügen. Der schmächtige Angreifer absolvierte 50 Spiele für unsere Mannschaft und erzielte dabei 20 Tore. Nach seiner Energie-Zeit war Zeidler noch zwei Jahre für Fortschritt Cottbus im Einsatz und begann dort auch seine lange Trainerkarriere. Ekkehard Zeidler wurde 1939 in Bockwitz, einem Ortsteil von Lauchhammer (heute Lauchhammer-Mitte) geboren. Nach dem Krieg startete Zeidlers Fußballkarriere auch in Lauchhammer, wo er im Nachwuchs von Stahl Lauchhammer-Ost spielte. Im Verlauf der Jahre erfuhr der Verein einige Umbenennungen (in Aktivist Lauchhammer-Ost und Motor Lauchhammer-Ost), und bot für den jungen Zeidler eine wunderbare Jugendausbildung. Im November 1958 trat Zeidler schließlich seinen Wehrdienst an und verabschiedete sich dafür aus seiner Heimatstadt. Da er auch während seiner Armeezeit Fußball spielen wollte, kam er bei der Armeesportklub Vorwärts Cottbus unter. Vorwärts Cottbus spielte 1959 noch in der 2.DDR-Liga, gehörte aber neben einigen anderen Mannschaften wie der BSG Motor Süd Brandenburg oder der TSC Oberschöneweide (später als TSC Berlin, noch später als 1. FC Union Berlin bekannt) zu den besseren Mannschaften der Liga. Als Zeidler mit Vorwärts 1959 in die Saison ging, spielte sich das Team als feste Einheit von Erfolg zu Erfolg. Zeidler selbst traf mit seinem ersten von fünf Ligatoren beim 3:0 gegen die BSG Stahl Stalinstadt (später Stahl Eisenhüttenstadt) und landete mit seiner Mannschaft am Saisonende auf Rang eins. Dies berechtigte zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde, in der auch Zeidler sich als Torschütze hervortat, und beim 3:0-Auswärtssieg bei Motor Karl-Marx-Stadt einnetzte. Vorwärts überstand auch die Aufstiegsrunde und spielte ab der Saison 1960 erstmals in der 1.DDR-Liga. Mit seinen jungen Jahren sollte sich Zeidler in den folgenden Spielzeiten bei den Armeesportlern zum absoluten Leistungsträger entwickeln. 1960 konnte die Mannschaft den souveränen Klassenerhalt mit Platz 7 ungefährdet einfahren und Zeidler war als neunfacher Torschütze einer der Garanten des Erfolgs. In der 39 Spieltage währenden Übergangssaison 1961/62 erzielte Zeidler 14 Tore in 33 Spielen und führte die Mannschaft auf einen guten fünften Rang. Nur eine Saison später spielten Zeidler und seine Kameraden sogar um den Aufstieg in die DDR-Oberliga mit - auf Platz zwei musste man sich lediglich der BSG Lokomotive Stendal geschlagen geben. Im Mai 1964 entschied sich Zeidler nach fünfeinhalb Jahren beim Armeeverein und 110 Spielen (39 Tore) zu einem Wechsel innerhalb von Cottbus, nachdem mit dem SC Cottbus zu Saisonbeginn eine neue ambitionierte Mannschaft gegründet wurde, die den Fußballstandort Cottbus stärken sollte. Ekkehard Zeidler stellte sich pünktlich zum Saisonfinale beim SC Cottbus vor und kam am 27. Spieltag zuhause gegen Motor Dessau zu seinem ersten Punktspieleinsatz. Und besser hätte sich Zeidler bei seinem Einstand auch nicht präsentieren können. Beim deutlichen 4:0-Erfolg erzielte Zeidler gleich mal einen Doppelpack und ließ Fans, wie auch die Vertreter der Presse ins Schwärmen geraten: "Der vor Ehrgeiz brennende Zeidler überzeugte durch sein gefährliches Sturmspiel", gab Sportjournalisten-Legende Hajo Schulze damals zu Protokoll. Und dies sollte nicht Zeidler letzte Sternstunde gewesen sein. Denn 1964/65 beeindruckte Zeidler durch eine tolle Torquote von neun Toren in acht Partien. Allein drei davon schoss er beim erneut mit Spannung erwarteten Stadtderby gegen die alten Kollegen von Vorwärts Cottbus, welches der SCC haushoch mit 6:1 für sich entscheiden konnte. Der SC Cottbus landete am Saisonende auf Platz zwei und verpasste damit die Möglichkeit auf den Aufstieg in die Oberliga nur knapp. 1965/66, in der Gründungsspielzeit von Energie Cottbus, stand Zeidler schon 17 Mal für unsere Mannschaft auf dem Rasen. Der wendige und schnelle Stürmer entpuppte sich vor allem in den Heimspielen als torgefährlicher Mann und traf am 3., 5. und 7. Spieltag jeweils zu 3:1-Heimsiegen gegen Motor Köpenick, SC Potsdam und Vorwärts Neubrandenburg. Mit vier Treffern verabschiedete sich Zeidler in die Winterpause. Warum es keine weiteren Treffer mehr werden sollten - dafür gab es unter anderem einen politischen Grund. Dass "Maxe" Zeidler beteiligt war, als im April 1966 in Berlin eines der wenigen deutsch-deutschen Duelle zwischen dem Reinickendorfer Verein Wacker 04 Berlin und Energie Cottbus stattfand, wurde ihm im Nachhinein zum Verhängnis. Nach der Partie traf sich Zeidler mit seiner in Westberlin lebenden Schwester - und die Bild-Zeitung zog diese Story ganz groß auf. Seine Rückkehr nach Cottbus endete mit der sofortigen Verbannung in die zweite Mannschaft. Als SC Cottbus in die Saison gegangen, schloss die Mannschaft diese nun als BSG Energie Cottbus - vorerst ohne Zeidler - auf dem dritten Platz ab. Erst am 7. Spieltag der Saison 1966/67 lief Zeidler wieder in einem Punktspiel für Energies "Erste" auf. Und auch die Torerfolge stellten sich langsam wieder ein. Beim 6:0 über Motor Babelsberg traf er ebenso wie beim erneuten Aufeinandertreffen gegen Vorwärts Cottbus. Beim 4:2 über den Armeeverein war er als doppelter Torschütze der Spieler des Spiels, was in den Gazetten mit einer "wahren Angriffs-Explosion" durch Zeidler und Co betitelt wurde. Auch in dieser Saison konnte Energie nicht ganz oben angreifen und kam erneut auf dem dritten Rang ins Ziel. Es war gleichzeitig Zeidlers letzte Saison in der ersten Mannschaft. Bis 1970 spielte Ekkehard Zeidler noch für die zweite Mannschaft um Bezirksligapunkte und nahm nach sechs Jahren im Verein und 51 Einsätzen sowie 20 Treffern für die erste Mannschaft erneut einen Vereinswechsel innerhalb der Stadt vor. Mit Fortschritt Cottbus spielte Zeidler noch einige Partien in der Bezirksliga und beendete nach einem zweijährigem Gastspiel 1972 seine aktive Laufbahn. Nach einem Studium blieb Zeidler dem Fußball als Trainer aber weiterhin treu. Fortschritt Cottbus, 1973 die zweite Mannschaft von Vorwärts Cottbus (nach dem Umzug 1974 nach Kamenz betreute er auch noch die erste Mannschaft von Vorwärts Kamenz), Turbine Vetschau, die TSG Lübbenau und Aktivist Brieske/Senftenberg waren nur einige Stationen seiner anschließenden Trainerlaufbahn. Ekkehard Zeidler war zudem einer der Ersten, die 1999 im FLB ihre Arbeit als DFB-Stützpunkttrainer aufnahmen. Viele Talente haben auch dank seines Blickes den Weg an die Lausitzer Sportschule gefunden. Noch heute ist der 80-jährige A-Lizenz-Inhaber am DFB-Stützpunkt in Lübbenau aktiv. Neben dem Nachwuchs und dessen Förderung gilt seine Aufmerksamkeit außerdem der Traineraus- und Fortbildung – egal ob auf Landesebene oder innerhalb der Fußballkreise Niederlausitz und Südbrandenburg. Vor einiger Zeit wurde Ekkehard Zeidler übrigens mit der höchsten Auszeichnung des Fußball-Landesverbandes Brandenburg - dem Kristallfußball - geehrt. Der damalige FLB-Präsident Siegfried Kirschen würdigte in seiner Laudatio das uneigennützige Engagement des Ehrenamtlers von der Basis. (Stand: Februar 2019)