Name | Jürgen Jeglitza |
---|---|
Position | Torwart |
Geburtstag / Todestag | * 27.12.1942 in Diemitz (Saalkreis) † 20.08.1975 in Weißwasser |
Zeit bei Vorwärts | 11/1967 - 05/1969 |
Anzahl Spiele | 8 |
Anzahl Tore | 0 |
Vereine vor Vorwärts | BSG Traktor Halle (07/1954 - 06/1955), SC Chemie Halle-Leuna (07/1955 - 06/1958), SC Chemie Halle (07/1958 - 06/1962), SC Aktivist Brieske-Senftenberg (07/1962 - 06/1963), SC Cottbus (07/1963 - 01/1966), BSG Energie Cottbus (01/1966 - 11/1967) |
Vereine nach Vorwärts | BSG Energie Cottbus (06/1969 - 09/1970), BSG Lokomotive Cottbus (09/1970 - 06/1975) |
Saisonstatistik
Saison | Wettbewerb | Spiele | Tore |
---|---|---|---|
1967/68 | DDR-Liga | 4 | 0 |
1968/69 | DDR-Liga | 4 | 0 |
Biographie
Jürgen Jeglitza wurde am 27. Dezember 1942 in Diemitz (seit 1950 Stadtteil von Halle) im Saalkreis geboren. Mit 12 Jahren schloss sich der Torhüter seinem Heimatverein SC Chemie Halle an, wo er seine fußballerische Ausbildung genoss und in allen Nachwuchsmannschaften kickte. Jeglitzas starke Torhüterleistungen im Jugendbereich des Oberligisten blieben nicht lange unentdeckt, bereits 1962 wechselte Jeglitza zum Oberligakonkurrenten SC Aktivist Brieske-Senftenberg. Die Senftenberger spielten von Beginn an gegen den Abstieg aus der Oberliga, was für einen gerade mal 19-jährigen Torhüter sicher nicht die einfachsten Voraussetzungen waren. Dennoch bot sich Jeglitza immer wieder an und erarbeitete sich frühzeitig den Status der Nummer Zwei hinter Karl-Heinz Bergmann. Am 14. Spieltag kam Jeglitza dann erstmalig in einem Oberligaspiel zum Einsatz und hütete gegen Vorwärts Berlin (0:1) das Tor. Insgesamt sieben Mal wurde Jeglitza fürs Tor berufen, ehe die Senftenberger die Saison als Schlusslicht beendeten und der unvermeidliche Abstieg besiegelt war. Mit Gründung des SC Cottbus als Leistungszentrum des Sports im Bezirk Cottbus siedelte auch Jeglitza 1963 wie viele seiner Sportkameraden nach Cottbus über. Jeglitza gehörte somit dem Gründungskader des SCC an. Jeglitza war gleichzeitig auch der erste Torhüter, der in einem Pflichtspiel für den Vorgängerverein Energies im Tor stand. Denn bereits am ersten Spieltag der Saison 1963/64 fand sich Jeglitza in der Aufstellung des SC Cottbus gegen Dynamo Schwerin (1:1) wieder. Konkurrenz hatte Jeglitza auch in dieser Spielzeit durch den ebenfalls nach Cottbus gekommenen Karl-Heinz Bergmann, der in Brieske eine Legende war, deutlich mehr Erfahrung als Jeglitza besaß und auch im ersten Jahr des SCC überwiegend das Tor hütete. Jeglitza kam anfangs in Cottbus so nur zu acht Einsätzen, blieb allerdings in Lauerstellung. Der dritte von Brieske gekommene Torhüter Volkhard Jany war es dann 1964/65, der Bergmann im Tor ablöste und Jeglitza erneut nur auf die zweite Position verdrängte. Erst 1965/66 war an Jeglitza dann kein Vorbeikommen mehr und Trainer Heinz Frenzel schenkte seinem Schützling das Vertrauen. Mit dem Stammplatz im Rücken spielten sich Jeglitza und Co auf Platz 3 der DDR-Liga. Innerhalb der Saison wurde zudem die BSG Energie Cottbus aus der Taufe gehoben. Auch hier war es Jeglitza, der wie schon nach Gründung des SC Cottbus als erster Torhüter unter neuem Vereinsnamen im ersten Pflichtspiel im Tor stand. 1966/67 teilte sich Jeglitza dann erneut mit Volkhard Jany das Tor, wobei Jeglitza mit elf Spielen im Ligabetrieb auf weniger Einsätze kam. Einen besonderen Moment bot die Saison aber trotzdem für Jeglitza, der nämlich am 07. Oktober 1966 in der FDGB-Pokal-Ausscheidundsrunde gegen Motor Hennigsdorf als Torhüter ein Tor erzielen konnte - es war der 2:1-Siegtreffer für Energie. Als Jany am Saisonende den Verein verließ, durfte Jeglitza wieder alleine den Kasten sauber halten. Zumindest bis zum November des Jahres 1967 - dann trat Jeglitza seinen Wehrdienst an. Dafür erfolgte der Wechsel zum Stadtrivalen und Armeesportverein Vorwärts Cottbus. Allerdings gab es trotz der Einberufung zwischen beiden Vereinen den Konsens, das Jeglitza die Hinrunde bei Energie bis Ende November noch zu Ende spielen dürfe, was zur damaligen Zeit eher unüblich war - allerdings für die guten Kontakte zwischen Vorwärts und Energie Cottbus sprach. Bei Vorwärts wartete mit Heinz Egeler bereits der nächste harte Konkurrent auf den Neuling. Egeler, der bei Vorwärts schon eine Art Institution war und seit 1958 das Tor der Armeesportler hütete, war natürlich gesetzt - sodass Jeglitza in der Rückrunde erstmals Ende März gegen Schwarze Pumpe (0:1) in einem Pflichtspiel zwischen den Pfosten stehen konnte und als Nummer Zwei ansonsten bis zum Saisonende nur vier Spiele absolvierte. Auch in der zweiten Mannschaft kam Jeglitza unter Trainer Johannes Knott zum Einsatz und gewann mit der Reserve 1968 den Bezirkspokal. 1968/69 waren es dann ebenfalls nur vier Spiele in der ersten Mannschaft für Jeglitza, der sich allerdings sportlich fair mit der Situation arrangierte und seinen Wehrdienst ordnungsgemäß leistete. Im Mai 1969 endete seine Armeezeit und er kehrte noch einmal zu Energie Cottbus zurück. Schon 1969/70 stand Jeglitza wieder regelmäßig im Energie-Kasten und wurde schnell zur unumstrittenen Nummer Eins. In dieser Spielzeit kam er nochmals in 22 Partien zum Einsatz und schraubte seine Pflichtspielbilanz für die BSG auf 94 DDR-Liga- und FDGB-Pokalspiele nach oben. Energie verpasste indes - wie schon in den Jahren zuvor - die Zielstellung Aufstieg deutlich und wurde nur Vierter. In der darauffolgenden Spielzeit entschied sich Trainer Lüddeke für Torhüter Leo Stark als Stammkraft im Tor, weswegen Jeglitza nur noch zwei Partien für die Bezirksligamannschaft von Energie absolvierte und im September kurz nach Saisonbeginn den Verein nach insgesamt fast sechs Jahren Zugehörigkeit verließ. Jeglitza heuerte beim dritten großen Cottbuser Verein Lokomotive Cottbus an und spielte dort auf Bezirksligaebene. 1974 schaffte er mit Lok dann doch noch einmal den großen Wurf und stieg in die DDR-Liga auf. Somit spielte er noch ein Jahr zweitklassig, musste allerdings mit der Lokomotive nach nur einer Saison als Vorletzter wieder absteigen. Am 20. August 1975 verstarb Jürgen Jeglitza im Alter von nur 32 Jahren bei einem tragischen Unfall in Weißwasser.